Ochse, Esel, Schaf und Ziege

Die Tiermalerei gehörte zu den besonders beliebten Genres der bildenden Kunst des 19. und angehenden 20. Jahrhunderts. Zu den bedeutendsten Tiermalern dieser Zeit zählt Anton Braith (1836-1905). Seine Tierporträts zeichnen sich nicht nur durch ihre beeindruckende Größe aus, sondern auch durch physiognomische Genauigkeit. Braith malte nur heimische Nutztiere, deren Gestalt und Verhaltensmuster er jahrelang studiert hatte. Er sah die Tiere nicht vorrangig als Lebewesen, die dem Menschen zu dienen hatten, sondern als Charaktere mit nahezu menschlichen Verhaltensmustern. Braiths Tiere offenbaren Furcht und Freude, sie sind verspielt und neugierig. Ihrem Herdentrieb folgend zeigen sie sich zu zweit oder in Gesellschaft von Artgenossen und in Gefahr suchen sie Geborgenheit im Gefolge eines Hirten.

Der überwiegende Teil der Gemälde der Ausstellung stammt aus dem Braith-Mali-Museum in Biberach, das den Nachlass von Anton Braith und Christian Mali betreut. Bilder bekannter Münchener Tiermaler wie Friedrich Voltz, Heinrich von Zügel und Johann Daniel Holz aus den Beständen des Stadtmuseums Fürstenfeldbruck, der Gemäldegalerie Dachau und privaten Leihgebern bieten die Möglichkeit zu Vergleichen mit der Tiermalerei der Zeitgenossen.

Anton Braith, Zwei Schafköpfe, um 1865

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