Feuer!

Feuer! 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Fürstenfeldbruck

Vom Schaden bringenden und unersättlichen Feuer erzählt die Ausstellung zum 150jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenfeldbruck und bietet mit Zeugnissen des Volksglaubens, ungewöhnlichen Alarm- und Löschrequisiten, historischen Gemälden und Dokumentationen Einblicke in die lange Geschichte der Fürstenfeldbrucker Feuerabwehr.
Die Gefahr einer Feuersbrunst war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit in Dörfern und Städten allgegenwärtig. Eine enge Bebauung in den Städten ermöglichte eine rasche Ausbreitung des Feuers, und die Holzbauweise und Strohdächer der Häuser gaben dem Feuer reichlich Nahrung. Die größte Brandgefahr ging von offenen Feuerstätten in den Wohn- und Handwerkerhäusern aus, allen voran die Schmiede, Schlosser und Bäcker. Brandstiftungen und Brandschatzungen im Kriege ließen zahlreiche Orte in Schutt und Asche versinken. 

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Besonders gefürchtet waren Unwetter mit Blitzeinschlag, die jederzeit einen Brand auslösen konnten. Ein gewaltiges Gewitter, das am 19. Juli 1615 gegen drei Uhr nachts über dem Amperland aufzog und sich sieben oder acht Stunden ununterbrochen über dem Kloster austobte, beeindruckte die Zeitgenossen. Ein Blitz traf den Dachreiter der Kirche und zerschmetterte ihn vollständig. Die Glocken schmolzen und brachen als Erzklumpen in das Kirchenschiff.
Große Brände machten Angst und lehrten die Ohnmacht des Menschen angesichts der Macht der Natur. Ohne Wissen um Ursachen und Wirkungen konnten derartige Katastrophen leicht als göttliches Strafgericht für sündhaftes Verhalten interpretiert werden. Erklärung und Hilfe suchte man in Magie und Glauben. Zaubersprüche, Gebete, Glockenklang und schwarze Wetterkerzen sollten das Feuer besänftigen.

Schon um 1600 erkannte man die Bedeutung des vorbeugenden Feuerschutzes und wirkte mit Bauvorschriften, Feuerbeschauen, Pumpen und Spritzen dem Feuer entgegen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ruf nach einem geordneten Brandschutz immer energischer. Brandschutztheoretiker, Kaufleute und Handwerker forderten eine effiziente Organisation der Löschmannschaften. 1851 wurde in Berlin die erste Berufsfeuerwehr gegründet, aber auch die Idee der freiwilligen, von bürgerlichem Engagement getragene Feuerwehr fand seit der Mitte des 19. Jahrhunderts viele Mitstreiter. In Anlehnung an die militärische Landwehr nannte man die neue Organisation „Feuerwehr“. 1862 schließlich wurde die Freiwillige Feuerwehr Fürstenfeldbruck mit 57 Männern ins Leben gerufen, eine Truppe von Männern, zeitweise auch von Frauen, die zu allen Zeiten ihre gefährliche Aufgabe verantwortungsbewusst erfüllten.

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