Verlängert bis Sonntag, 11. Oktober 2015!
Archäologie ist spannend! Sie öffnet Lebensräume lange vergangener Zeiten und gewährt uns Einblicke in das Werden unserer Zivilisation. Das gilt nicht nur für spektakuläre Entdeckungen von sagenhaften Königsgräbern und Gletschermumien. Es gilt auch für kleine, ja winzige Funde und wissenschaftliche Erkenntnisse, die „nur“ die Frühgeschichte einer engeren Region betreffen. Um solche geht es in der Ausstellung Am Wasser. Steinzeitmenschen am Haspelsee.
Bis vor zwanzig Jahren war es im Raum zwischen Donautal und Alpennordrand um urgeschichtliche Funde schlecht bestellt – die Region galt schlicht als nicht besiedelt. Ein reichhaltiger Fundkomplex mesolithischer Steinwerkzeuge rückt nun das Haspelmoor im Landkreis Fürstenfeldbruck in den Fokus der Vorgeschichtsforschung. Die Untersuchung jahrtausendealten Blütenstaubes, der sich in dem nassen und sauerstoffarmen Milieu des Moores erhalten hat, bestätigt, dass hier schon vor über 11.000 Jahren Menschen gejagt und auch längerfristig gelebt haben.
Offensichtlich haben das warme Klima und der große Schmelzwassersee, der sich nach dem Ende der Eiszeit vor 12.000 Jahren an der Stelle des heutigen Moores gebildet hatte, Jägern und Sammlern ideale Lebensbedingungen geboten.
Mit originalen Funden, Inszenierungen und modernen Medien zeigt die Ausstellung, wie sich die Menschen in einer Zeit dramatischer Veränderungen des Klimas und der Landschaft mit neuen Technologien der warmzeitlichen Umwelt in der Region anpassten und ihr Überleben mehr als 4000 Jahre sichern konnten.