Reisen mit der Postkutsche

In der Mitte des 17. Jahrhunderts begann das so genannte Zeitalter der Postkutsche. Die Vereinfachung der Grenzübertritte, exakte Fahrpläne und ein verbesserter Straßenbau veränderten den Charakter des Reisens grundlegend. Im 18. Jahrhundert stand bereits ein hoch entwickeltes Reisesystem zur Verfügung und das Reisebedürfnis nahm nahezu epidemische Formen an. Das Postkutschenwesen wirkte sich nicht nur auf die Mobilität der Gesellschaft aus, sondern auch auf die Entwicklung Deutschlands zu einem aufgeklärten und bürgerlichen Staat. Reisen erleichterte den Austausch von Wissen und brachte Erkenntnisse über Land und Leute. Auch reiste man in der Postkutsche ohne Unterschied des Standes, Alters und Geschlechts.

Am Beispiel der Fürstenfeldbrucker Poststation, die über sieben Generationen hinweg von der Familie Weiß betrieben wurde, schildert die Ausstellung die vielfältigen Aufgaben und logistischen Meisterleistungen eines Posthalters. Authentische Objekte, zeitgenössische Bilder und Beschreibungen führen Gefahren und Strapazen einer Postkutschenreise, aber auch die Lust an schaurigen Sensationen vor Augen.

Ausstellungskatalog mit zahlreichen farbigen Abbildungen: € 16.-

Walter Georgi, Postomnibus, Kreidelithografie, 1906, Privatbesitz

Franz Jakob Weiß, Posthalter in Fürstenfeldbruck, A. Hölzl, um 1784, Privatbesitz

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